Eine attraktive Option statt des Seniorenheims

In den eigenen vier Wänden gibt es immer Raum: Die Rund-um-die-Uhr-Betreuung ist kostengünstiger als eine Platzierung im Pflegeheim und erlaubt es, den Lebensabend im vertrauten Zuhause zu verbringen.

Ambulante Pflegedienste: Ein umfassender Überblick

Ambulante Pflegedienste spielen eine entscheidende Rolle in der Betreuung von pflegebedürftigen Personen in ihrem eigenen Zuhause. In vielen Fällen werden pflegebedürftige Menschen von ihren Familienangehörigen betreut. Da die tägliche Pflege jedoch oft körperlich anspruchsvoll und zeitaufwendig ist, kann sie für Angehörige eine große Belastung darstellen. Dies wird besonders dann herausfordernd, wenn die Pflege mit beruflichen Verpflichtungen in Einklang gebracht werden muss. Ambulante Pflegedienste übernehmen eine breite Palette von Aufgaben, darunter die Durchführung von körperbezogenen Pflegemaßnahmen und häuslicher Krankenpflege.

Für pflegebedürftige Personen ab Pflegegrad 2 stellt die Pflegekasse Pflegesachleistungen zur Verfügung, um die Kosten für häusliche Pflegehilfe zu decken. Die Pflegedienste rechnen ihre erbrachten Leistungen direkt mit der Pflegekasse über dieses monatliche Budget ab. Durch eine enge Zusammenarbeit und Absprachen wird sichergestellt, dass Ihr Angehöriger zu Hause bestmöglich versorgt wird. Dies geschieht unter Beibehaltung der vertrauten Umgebung des eigenen Wohnraums sowie der Aufrechterhaltung sozialer Kontakte in der näheren Umgebung.

Zusammengefasst – Ambulante Pflegedienste

Ambulante Pflegedienste gewährleisten die medizinische Versorgung. Die Pflegekasse übernimmt ab Pflegegrad 2 Kosten von 724 bis 2.095 Euro. Die Pflegedokumentation sorgt dafür, dass alles für Sie nachvollziehbar bleibt.

Was ist ein ambulanter Pflegedienst?

Ambulante Pflegedienste sind eine wichtige Unterstützung für pflegebedürftige Personen und ihre Angehörigen, wenn es um die Pflege in den eigenen vier Wänden geht. Fachlich ausgebildete Kräfte besuchen den Pflegebedürftigen zu Hause und kümmern sich um seine verschiedenen Bedürfnisse. Dabei kann der Pflegedienst entweder die gesamte Pflege übernehmen oder mit den pflegenden Angehörigen kooperieren. Oft bieten diese Dienste auch Beratung an, um die Angehörigen zu informieren und zu schulen.

Es ist von großer Bedeutung, dass pflegebedürftige Personen, soweit möglich, selbst darüber entscheiden können, wo und von wem sie gepflegt werden möchten. Pflegedienste sind daher eine Option für alle, die Unterstützung und Hilfe im Pflegealltag benötigen. Sie sind nicht nur relevant für Pflegebedürftige in ihren eigenen vier Wänden, sondern auch für Menschen, die in betreutem Wohnen oder in Senioren-Wohngemeinschaften leben. Der Umfang der Pflegeleistungen und die Häufigkeit der Einsätze variieren dabei je nach individuellem Bedarf.

Häusliche Pflege: Drei Viertel aller pflegebedürftigen Personen werden zu Hause versorgt. Viele von ihnen nehmen die Unterstützung durch ambulante Pflegedienste in Anspruch. Diese mobilen Dienste übernehmen Verantwortung und entlasten die pflegenden Angehörigen. Die Inanspruchnahme von Hilfe durch ambulante Pflegedienste bei der häuslichen Pflege ist kein Zeichen von Schwäche, sondern zeigt vielmehr die Anerkennung der Vorteile einer objektiven Fachkraft, die die Pflege des Angehörigen im Blick hat.

Betreutes Wohnen: Häufig wird betreutes Wohnen für ältere Menschen durch ambulante Pflegedienste unterstützt. Selbstständigkeit bedeutet nicht, dass Ihr Angehöriger alles allein bewältigen muss. Die häuslichen Pflegedienste helfen Ihrem Angehörigen bei der täglichen Grundpflege und übernehmen Behandlungspflege. Dadurch werden auch die sozialen Kontakte Ihres Angehörigen weiter gefördert.

Senioren-Wohngemeinschaften: Die Präsenzperson, die in einer Senioren-WG allgemeine Betreuungs- oder Hauswirtschaftsaufgaben übernimmt, ist nicht für medizinische Behandlungen zuständig. Diese medizinische Versorgung wird von ambulanten Pflegediensten durchgeführt. Dadurch profitiert Ihr Angehöriger von einem starken sozialen Netzwerk und einer gut ausgestatteten medizinischen Infrastruktur.

Verhinderungspflege: Wenn Sie als pflegender Angehöriger abwesend sind, kann die Verhinderungspflege eine Entlastung bieten. Mobile Pflegedienste sind hierfür gut geeignet, da das Pflegefachpersonal Sie in Ihrer Abwesenheit mit umfassenden Pflegeleistungen unterstützt, einschließlich Grundpflege und medizinischer Behandlungen. Die Pflegekraft führt eine Pflegedokumentation, die es Ihnen ermöglicht, die durchgeführten Maßnahmen nachzuvollziehen.

Pflege und Zuschüsse optimal kombinieren

Die Anforderungen an häusliche Pflege sind so einzigartig wie die individuellen Bedürfnisse der Pflegebedürftigen. Daher ist es empfehlenswert, verschiedene Pflegemodelle zu vergleichen und miteinander zu kombinieren, um die vielfältigen Zuschussmöglichkeiten bestmöglich auszuschöpfen. Auf diese Weise können Sie Ihrem Angehörigen genau die Pflege zukommen lassen, die er benötigt. Wenn Sie sich unsicher darüber sind, welches Pflege- und Betreuungsmodell für Ihren Angehörigen am besten geeignet ist, steht Ihnen unsere kostenlose unverbindliche Beratung gerne zur Verfügung.

Im hektischen Arbeitsalltag fehlt es ambulanten Pflegediensten oft an der notwendigen Zeit, um die soziale Betreuung von Pflegebedürftigen zu gewährleisten. Hier bietet die sogenannte “24 Stunden Pflege” eine Lösung: Eine Pflegekraft zieht beim Pflegebedürftigen ein und übernimmt die Verantwortung für den Haushalt, die Grundpflege, die Hygiene und die soziale Betreuung. Im Notfall ist die Pflegekraft vor Ort. Mit monatlichen Kosten ab 2.200 Euro erweist sich die Betreuung durch eine 24-Stunden-Pflegekraft als erheblich kosteneffizienter im Vergleich zu den gleichen Leistungen, die von einem ambulanten Pflegedienst erbracht werden.

Optimale Kombination von Pflegemodellen und Zuschüssen

  1. Pflege Ein Pflegedienst übernimmt die Behandlungspflege, und Sie haben monatlich zwischen 724 und 2.095 Euro zur Verfügung, die durch die Pflegesachleistungen finanziert werden.

  2. Betreuung Die Grundpflege und Betreuung werden durch die 24-Stunden-Pflege gewährleistet. Zur Finanzierung können Sie unter anderem Mittel aus der Verhinderungspflege nutzen.

  3. Barrierefreiheit Die Pflegekasse stellt 4.000 Euro Zuschuss für Umbauten bereit, um ein altersgerechtes Zuhause zu schaffen. Diesen Betrag können Sie beispielsweise für die Installation eines Treppenlifts verwenden.

Die Aufgaben eines ambulanten Pflegedienstes im Detail

Generell verfügen ambulante Pflegedienste über ein breites Spektrum an Aufgaben und Leistungen, die individuell abgestimmt werden. Da viele pflegebedürftige Menschen von ihren Angehörigen betreut werden, haben Pflegekräfte die Möglichkeit, diese in grundlegenden Aufgaben zu schulen. Dadurch entsteht eine enge Zusammenarbeit verschiedener Personen, wobei pflegende Angehörige wertvolle Kenntnisse erwerben.

Die Häufigkeit der Pflegeeinsätze variiert je nach Bedarf und reicht von mehrmals pro Woche bis zu mehrmals täglich. Oft arbeitet ein Pflegedienst langfristig mit Familien zusammen und unterstützt sie über viele Jahre hinweg bei der täglichen Pflege. Es kann jedoch auch vorübergehend erforderlich sein, beispielsweise nach Operationen oder Unfällen. Nachfolgend finden Sie eine Übersicht über die vielfältigen Aufgabenbereiche eines ambulanten Pflegedienstes:

Körperbezogene Pflegemaßnahmen: Ambulante Pflegedienste unterstützen Ihren Angehörigen bei alltäglichen Routineaufgaben wie Körperpflege, Haarwäsche, An- und Auskleiden morgens und abends. Bei Bedarf helfen sie auch beim Essen sowie bei der richtigen Lagerung und dem Transfer.

Pflegerische Betreuungsmaßnahmen: Diese Dienste können bei der Gestaltung des Alltags und der Aufrechterhaltung sozialer Kontakte behilflich sein. Dazu gehören beispielsweise Unterstützung bei Einkäufen und Begleitung zu Arztterminen oder Behördengängen.

Häusliche Krankenpflege: Qualifizierte Pflegekräfte sind auch befugt, die medizinische Versorgung zu übernehmen. Das beinhaltet das Verabreichen von Medikamenten, das Wechseln von Verbänden und das Durchführen von Injektionen. Diese Aufgaben erfordern oft spezielle medizinische Kenntnisse, die pflegende Angehörige möglicherweise nicht besitzen.

Hauswirtschaftliche Unterstützung: Ambulante Pflegedienste können auch bei der Haushaltsführung behilflich sein. Auch in diesem Bereich werden die Aufgaben individuell abgestimmt. Zusätzliche Unterstützung kann durch eine Haushaltshilfe erfolgen.

(Pflege-)Beratung (Beratungseinsätze): Viele Pflegedienste bieten Beratungsdienste für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen an. In diesen Gesprächen erhalten Sie umfassende Informationen zum Thema Pflege. Das Fachpersonal kann Sie auch bei der Antragstellung und bei der Pflegeeinstufung durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MD) unterstützen.

Was kostet ein ambulanter Pflegedienst?

Ambulante Pflegedienste stellen ihre Abrechnung auf der Grundlage von Leistungskomplexen zusammen, die sich aus den einzelnen erbrachten Tätigkeiten und ihrer Häufigkeit zusammensetzen. Jeder Pflegedienst schließt spezifische Vergütungsverträge mit den Pflegekassen ab, die preisliche Unterschiede aufweisen können. Um einen ersten Eindruck zu erhalten, bieten viele Kassen sowie Pflegedienste Leistungs- und Preislisten an. Da Sie die Wahl des Pflegedienstes selbst treffen können, empfiehlt es sich, mehrere Kostenvoranschläge einzuholen, um Preise und Leistungen miteinander zu vergleichen.

Es ist wichtig zu beachten, dass nur zugelassene Pflegedienste berechtigt sind, ihre Leistungen über die Pflegekasse abzurechnen. Die genauen Leistungen werden in Absprache zwischen den Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen sowie dem Pflegedienst festgelegt. Hierfür erhalten Sie einen Kostenvoranschlag, der es Ihnen ermöglicht, zu prüfen, ob die Zuschüsse die anfallenden Kosten decken. Erst nach dieser Abstimmung erfolgt der Vertragsabschluss. Transparenz sollte hierbei immer gewährleistet sein. Auch bei Veränderungen der Leistungen werden Sie vom Pflegedienst über die anfallenden Kosten informiert.

Kostenbeispiel

Allgemein erfolgt die Abrechnung der einzelnen Leistungen durch einen Pflegedienst anhand eines Leistungskatalogs und festgelegter Punktwerte. Die Punktwerte haben jeweils einen bestimmten Gegenwert in Euro, der zwischen der Pflegekasse und dem Pflegedienst verhandelt wird, wie das folgende Beispiel zeigt. Die in diesem Beispiel verwendeten Punkte und Werte dienen lediglich zur Veranschaulichung und entsprechen nicht der Realität.

Angenommen, Frau Müllers Mutter benötigt Hilfe im Pflegealltag. Frau Müller sucht einen Pflegedienst, der ihrer Mutter an drei Tagen pro Woche morgens beim Aufstehen und Ankleiden sowie bei der Körperpflege hilft, während sie an den übrigen Tagen selbst die Pflege übernimmt. Für diese Leistungen veranschlagt der Pflegedienst folgende Punkte:

  • Hilfe beim An- und/oder Auskleiden: 40 Punkte
  • Kleine Morgentoilette: 80 Punkte

Pro Woche ergibt dies einen Punktewert von 360 und somit 1.440 Punkte in einem Monat mit vier Wochen. In unserem Beispiel hat der Pflegedienst einen vertraglichen Satz mit der zuständigen Pflegekasse vereinbart, bei dem 0,07 Euro für einen Punktewert berechnet werden. Dies führt zu monatlichen Kosten von 100,80 Euro.

Welche Zuschüsse gibt es für den Pflegedienst?

Die Finanzierung der Leistungen eines Pflegedienstes kann mithilfe der Pflegesachleistungen der Pflegeversicherung erfolgen. Diese monatliche Leistung steht Personen mit den Pflegegraden 2 bis 5 zu, wobei der Betrag mit jedem höheren Pflegegrad stufenweise ansteigt. Pflegedienste, die für diese Leistungen zugelassen sind, rechnen die Pflegesachleistungen direkt mit der zuständigen Pflegekasse ab.

Um die Zuschüsse zu nutzen, müssen Sie die Pflegesachleistungen bei Ihrer Pflegekasse beantragen. Eine Voraussetzung hierfür ist, dass die Pflege entweder zu Hause oder in einem häuslichen Umfeld stattfindet. Je nach Ihrer individuellen Situation und dem Betrag der erbrachten Leistungen kann die Pflegesachleistung mit dem Pflegegeld kombiniert werden. Sollte der in Rechnung gestellte Betrag die Ihnen zustehende Pflegesachleistung übersteigen, müssen Sie die zusätzlichen Kosten privat tragen. Es ist daher ratsam, sich im Vorfeld mit dem Pflegedienst über die Kosten abzustimmen.

Hier sind die Pflegesachleistungen nach den verschiedenen Pflegegraden aufgeführt:

Pflegegrad 1 0 Euro
Pflegegrad 2 761 Euro
Pflegegrad 3 1.432 Euro
Pflegegrad 4 1.778 Euro
Pflegegrad 5 2.200 Euro

Die Pflegesachleistungen wurden am 01.01.2024 um fünf Prozent erhöht. Diese Anpassung der Beträge erfolgte im Rahmen der Pflegereform.

Falls Sie weitere Anpassungen oder zusätzliche Informationen wünschen, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Was tun, wenn die Pflegesachleistungen aufgebraucht sind?

Häufig reichen die Pflegesachleistungen nicht aus, um die Kosten für die ambulante Pflege vollständig zu decken. Dennoch haben Sie die Möglichkeit, Ihren Eigenanteil steuerlich geltend zu machen. Für eine ausführliche Beratung zu den folgenden Optionen können Sie sich an einen Steuerberater wenden.

  • Pflegepauschbetrag für pflegende Angehörige: Dieser Pauschbetrag richtet sich an Angehörige, die Verwandte ab Pflegegrad 2 zu Hause ohne Entgelt pflegen. Dadurch verringert sich Ihr zu versteuerndes Einkommen. Der Betrag variiert je nach Pflegegrad:

    Pflegegrad 2 600 Euro
    Pflegegrad 3 1.100 Euro
    Pflegegrad 4 & 5 1.800 Euro
  • Steuerliche Absetzbarkeit als außergewöhnliche Belastung: Mit einem Pflegegrad können Sie die Kosten für Pflege und Betreuung, die nicht von der Krankenkasse übernommen werden, steuerlich als außergewöhnliche Belastung absetzen. Diese Kosten müssen jedoch die sogenannte zumutbare Eigenbelastung überschreiten.

  • Absetzbarkeit von ambulanten Pflegekosten als haushaltsnahe Dienstleistungen: Bei ambulanter Pflege können Sie die Kosten für Pflegedienste und Seniorenbetreuung als haushaltsnahe Dienstleistungen steuerlich absetzen. Hier können 20 Prozent der Rechnungsbeträge oder maximal 4.000 Euro jährlich abgesetzt werden.

Wenn ein Pflegebedürftiger selbst mit Unterstützung von Angehörigen nicht in der Lage ist, die finanziellen Mittel für die notwendige Pflege aufzubringen, kann ein Antrag auf Hilfe zur Pflege gestellt werden. Dieser Antrag wird beim Sozialamt eingereicht, das die finanzielle Situation des Antragsstellers sowie seiner nahen Angehörigen prüft. Dabei wird untersucht, ob Vermögen vorhanden ist und ob Leistungen aus Unfall- und Pflegeversicherungen bereits in Anspruch genommen wurden. Bei Genehmigung des Antrags werden die Pflegekosten vollständig übernommen.

Ehrenamtliche Helfer: In vielen Orten und Gemeinden stehen ehrenamtliche Helfer zur Verfügung, die pflegebedürftige Menschen unterstützen. Sie können sich bei der Gemeindeverwaltung oder dem örtlichen Bürgerbüro erkundigen. Diese Helfer übernehmen oft kleinere Hilfsdienste wie die Begleitung zu Terminen oder die Erledigung eines Einkaufs.

Sonderregelung für Pflegegrad 1

Allen Personen mit einem anerkannten Pflegegrad steht der sogenannte Entlastungsbetrag zu. Dieser Betrag in Höhe von 125 Euro dient grundsätzlich dazu, pflegende Angehörige zu entlasten, und darf normalerweise nicht für körperbezogene Maßnahmen verwendet werden. Bei Pflegegrad 2 bis 5 kann dieser Betrag daher ausschließlich für haushaltsbezogene Leistungen wie Haushaltshilfe und Fahrdienste verwendet werden.

Pflegebedürftige mit Pflegegrad 1 bilden hier jedoch eine Ausnahme. Sie erhalten keine Pflegesachleistungen und dürfen den Entlastungsbetrag auch für grundlegende Pflegemaßnahmen, die als Grundpflege bezeichnet werden, nutzen. Dies umfasst die allgemeine Körperpflege, Kleidungswechsel, Inkontinenzversorgung und mobilisierende Hilfen. Je nach Bedarf wird zwischen einer kleinen und großen Grundpflege unterschieden.

Kombinationspflege bei häuslichen Pflegediensten

Ab Pflegegrad 2 hat Ihr Angehöriger Anspruch auf Pflegegeld und Pflegesachleistungen. Pflegesachleistungen werden jedoch nicht direkt an den Pflegebedürftigen ausgezahlt, sondern werden von Pflegediensten direkt mit der Pflegekasse abgerechnet. Wenn sowohl Angehörige als auch ein Pflegedienst für die ambulante Pflege Ihres Angehörigen zuständig sind, besteht die Möglichkeit, beide Leistungen zu kombinieren. Dies wird als Kombinationspflege bezeichnet.

In diesem Fall wird das Pflegegeld prozentual entsprechend dem Betrag der Pflegesachleistung reduziert, die für den Pflegedienst verwendet wird. Wenn Ihr Angehöriger beispielsweise 50 Prozent der Pflegesachleistungen für einen Pflegedienst in Anspruch nimmt, erhält er immer noch 50 Prozent des Pflegegeldes. So geht der restliche Betrag nicht verloren. Voraussetzung für die Verrechnung der Kombinationspflege ist jedoch immer, dass die Rechnung des Pflegedienstes eingereicht wird.

Wann zahlt die Krankenkasse den ambulanten Pflegedienst?

In bestimmten Situationen wird die medizinische Versorgung durch einen Pflegedienst von einem Arzt verordnet und gilt dann als häusliche Krankenpflege. Eine häusliche Krankenpflege fällt oft als Versorgung aufgrund einer Krankheit oder nach einem Krankenhausaufenthalt an. Die von einem Arzt verordnete Krankenpflege wird dementsprechend von der Krankenkasse bezahlt und kann auch in Kombination mit einem vorhandenen Pflegegrad in Anspruch genommen werden.

Gängige Beispiele für häusliche Krankenpflege sind das An- und Ausziehen von Kompressionsstrümpfen oder die Wundversorgung nach einem Krankenhausaufenthalt. Für diese Tätigkeiten ist das Fachwissen eines Pflegedienstes erforderlich. Die häusliche Krankenpflege kann daher zeitlich begrenzt oder dauerhaft verordnet werden. Wenn die Krankenkasse die Kosten übernimmt, trägt Ihr Angehöriger lediglich die gesetzliche Zuzahlung. Diese Leistungen belasten die Pflegesachleistungen im Rahmen eines vorhandenen Pflegegrades nicht.

Woran erkenne ich gute Pflegedienste?

Die Auswahl eines geeigneten häuslichen Pflegedienstes erfordert besondere Sorgfalt, da Pflegedienste oft medizinische Behandlungen durchführen. Die Qualität des Pflegedienstes ist daher von entscheidender Bedeutung. Da Sie nicht immer persönlich anwesend sein können, wenn der Pflegedienst sich um Ihren Angehörigen kümmert, ist Vertrauen eine grundlegende Voraussetzung. Es ist wichtig, Ihren Angehörigen in den Entscheidungsprozess einzubeziehen und seine Wünsche und Ängste zu berücksichtigen.

Während des ersten Gesprächs mit dem Pflegedienst sollten Sie darauf achten, ob auf Ihre Anliegen und Bedenken eingegangen wird. Zögern Sie nicht, Fragen zu stellen und klare Erwartungen zu formulieren. Es kann auch hilfreich sein, Bewertungen von Pflegediensten in Ihrer Region zu lesen, um sich ein besseres Bild von deren Ruf und Qualität zu machen. Es ist wichtig zu beachten, dass der Pflegedienst möglicherweise einige Dinge anders angeht als Sie, aber das bedeutet nicht zwangsläufig, dass die Pflege besser oder schlechter ist. Die offene Kommunikation über die Bedürfnisse und Präferenzen Ihres Angehörigen ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die Pflege seinen individuellen Anforderungen gerecht wird.

Wer kontrolliert die Qualität ambulanter Pflegedienste?

Um Missbrauch und Betrug zu verhindern, unterliegen die Abrechnungen von ambulanten Pflegediensten regelmäßigen Qualitätsprüfungen durch den Medizinischen Dienst (MD). Diese Kontrollen finden in der Regel einmal im Jahr im Rahmen der Pflege-Qualitätsprüfung statt. Sollten Sie den Verdacht haben, dass bei Ihrem Pflegedienst Unregelmäßigkeiten auftreten, haben Sie auch unabhängig davon das Recht, eine Beschwerde einzureichen. In solchen Fällen kann eine zusätzliche, unangekündigte Kontrolle durchgeführt werden.

Um einen reibungslosen Ablauf sicherzustellen, verwenden Pflegedienste eine Pflegedokumentation. Hier werden alle relevanten Informationen über die pflegebedürftige Person, die Planung der Pflege, die durchgeführten Aufgaben und etwaige Änderungen in der Pflege festgehalten. Die Dokumentation umfasst Pflegemaßnahmen, die Verabreichung von Medikamenten und Informationen zum Gesundheitszustand der zu pflegenden Person. Dies ermöglicht eine effiziente Planung der ambulanten Pflege und eine schnelle Anpassung bei Bedarf.

Wer übernimmt die soziale Betreuung meines Angehörigen?

Ambulante Pflege kann aus verschiedenen Komponenten bestehen, und Pflegedienste bieten oft Unterstützung bei spezifischen Pflegeaufgaben, um pflegende Angehörige zu entlasten. Allerdings haben Pflegekräfte häufig nicht ausreichend Zeit, um sich um die soziale Betreuung ihrer Kunden in vollem Umfang zu kümmern. Doch gerade dieser soziale Aspekt ist für viele ältere Menschen von großer Bedeutung. Es gibt verschiedene Alternativen, um sicherzustellen, dass Ihr Angehöriger auch in sozialer Hinsicht gut versorgt ist.

Stundenweise Seniorenbetreuung: Eine stundenweise Seniorenbetreuung ist flexibel in der Gestaltung und richtet sich nach den Wünschen Ihres Angehörigen. Es können Spaziergänge im Park, Erledigungen des Wocheneinkaufs oder einfach nur Zeit für Gespräche sein. Die Chemie zwischen Ihrem Angehörigen und der Betreuungsperson sollte stimmen, daher ist die Einbeziehung Ihres Angehörigen wichtig. Es gibt verschiedene Anbieter für stundenweise Seniorenbetreuung, darunter spezialisierte Dienstleister und Pflegedienste. Die Häufigkeit und Stundenzahl werden individuell vereinbart, und die Preise liegen in der Regel zwischen 25 und 35 Euro pro Stunde. Ab Pflegegrad 2 können Sie in der Regel bis zu 40 Prozent der Pflegesachleistung oder den Entlastungsbetrag dafür nutzen.

24 Stunden Pflege: Wenn Sie feststellen, dass Ihr Angehöriger längere Zeit allein gelassen werden sollte oder auch nachts Unterstützung benötigt, ist eine 24 Stunden Pflege eine Option. In diesem Fall zieht eine Betreuungskraft bei Ihrem Angehörigen ein und kümmert sich um den Haushalt, die Pflege und die soziale Betreuung. Viele dieser Betreuungskräfte verfügen über langjährige Erfahrung in der Pflege, sind im Notfall auch nachts vor Ort und haben ausreichend Zeit für Ihren Angehörigen. Die konkreten Aufgaben werden individuell abgesprochen, umfassen jedoch normalerweise keine medizinische Versorgung. Die monatlichen Kosten für eine 24 Stunden Pflege mit osteuropäischem Personal liegen in der Regel zwischen 2.200 und 3.200 Euro, abhängig von Qualifikation, Sprachkenntnissen und der Pflegesituation vor Ort. Die Finanzierung kann mithilfe des Pflegegelds, des Entlastungsbetrags sowie des Kurzzeit- und Verhinderungspflegegelds erfolgen.

 
 
 

Vor- und Nachteile der ambulanten Pflege:

Vorteile:

  1. Ihr Angehöriger kann im eigenen Zuhause und somit in seiner vertrauten Umgebung bleiben.
  2. Der Pflegedienst bietet professionelle Pflege durch geschulte Fachkräfte.
  3. Medizinische Versorgung kann ebenfalls vom Pflegedienst übernommen werden.
  4. Die notwendigen Pflegeaufgaben werden individuell an die Bedürfnisse und Wünsche Ihres Angehörigen angepasst.
  5. Verschiedene Zuschüsse der Kranken- und Pflegekassen stehen zur Finanzierung von ambulanten Pflegediensten zur Verfügung.
  6. Eine ausführliche Pflegedokumentation macht Behandlungen und Maßnahmen nachvollziehbar und unterstützt bei der Planung zukünftiger Pflegeleistungen.

Nachteile:

  1. Pflegekräfte haben oft wenig Zeit, wodurch die soziale Betreuung häufig zu kurz kommt.
  2. Die Pflegekräfte sind nur in bestimmten Zeitfenstern vor Ort. Je nach Pflegebedürftigkeit und Gesundheitszustand des Angehörigen müssen Sie einen Großteil der Pflege selbst übernehmen.

Antworten auf häufige Fragen

Was ist ein ambulanter Pflegedienst?

Ein ambulanter Pflegedienst bietet Unterstützung für Menschen, die pflegebedürftig sind, sowie ihre Familien, indem er Pflegedienstleistungen im häuslichen Umfeld erbringt. Die angebotenen Leistungen erstrecken sich nicht nur auf die medizinische Betreuung, sondern umfassen auch andere Aspekte der täglichen Pflege.

Wie viel kosten ambulante Pflegedienst?

Die Kosten für Pflegedienstleistungen werden nach individuellen Leistungen abgerechnet. Da diese im Voraus vereinbart werden und die Preise je nach Pflegedienst und Bundesland variieren können, ist es nicht möglich, allgemeine Aussagen über die Kosten zu treffen. Es wird empfohlen, vorab Kostenvoranschläge einzuholen.

Welche Aufgaben übernimmt ein Pflegedienst?

Ambulante Pflegedienste übernehmen vielfältige Aufgaben, darunter die Durchführung medizinischer Behandlungspflege, Unterstützung bei grundlegenden Pflegebedürfnissen und Hilfe im haushaltlichen Bereich. Zudem bieten viele Pflegedienste Beratungsdienste für pflegende Angehörige an.

Welche Kosten von Pflegedienst übernimmt die Pflegekasse?

Sofern der Pflegedienst von der Pflegekasse zugelassen ist, können die Kosten für bestimmte Leistungen gemäß eines Leistungskatalogs über die Pflegesachleistungen abgerechnet werden. Diese Leistungen stehen Pflegebedürftigen mit den Pflegegraden 2 bis 5 zu. Die monatlichen Leistungsbeträge liegen zwischen 689 Euro und 1.995 Euro und steigen entsprechend des Pflegegrades stufenweise an. Wenn die anfallenden Kosten die Zuschüsse übersteigen, ist der Differenzbetrag privat zu tragen.

Welche Kosten von Pflegedienst übernimmt die Krankenkasse?

Pflegedienste erbringen ebenfalls Leistungen im Bereich der häuslichen Krankenpflege, die auf ärztliche Anordnung hin von der Krankenkasse finanziert werden. Die häusliche Krankenpflege steht unabhängig von den Pflegegraden zur Verfügung und kann beispielsweise nach einem Unfall oder einem vorübergehenden Krankenhausaufenthalt erforderlich sein.

Wie finde ich einen guten Pflegedienst?

Falls Sie mehrere Anbieter in Betracht ziehen, ist es ratsam, Kostenvoranschläge anzufordern. Dabei ist Transparenz und Professionalität von entscheidender Bedeutung. Zusätzlich sollte auch Ihr persönliches Bauchgefühl eine Rolle bei der Entscheidung spielen, um sicherzustellen, dass Sie Ihren Angehörigen mit Vertrauen in die Hände des ausgewählten Pflegedienstes geben können.

Wer kontrolliert ambulantern Pflegedienst?

Ambulante Pflegedienste unterliegen regelmäßigen Überprüfungen durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) im Rahmen der jährlichen Qualitätsprüfungen. Diese Überprüfungen beinhalten die Prüfung von Abrechnungen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit für Privatpersonen, unabhängig davon, Beschwerden einzureichen, um zusätzliche Kontrollen zu ermöglichen.

Welche Qualifikationen haben die Mitarbeiter von Pflegediensten?

Typischerweise besteht das Personal von Pflegediensten aus Individuen mit unterschiedlichen Qualifikationen im Bereich Pflege, abhängig von den angebotenen Leistungen des Pflegedienstes. Für die Durchführung medizinischer Behandlungspflege sind in der Regel ausgebildete Pflegefachkräfte verantwortlich. Für leichtere pflegerische Aufgaben oder Betreuungsaufgaben können auch Mitarbeiter mit anderen relevanten Qualifikationen eingesetzt werden.

Welche Optionen gibt es als Alternative zu ambulanten Pflegediensten?

Für die häusliche Pflege können stundenweise Seniorenbetreuung oder eine 24-Stunden Pflege gute Alternativen oder zusätzliche Optionen darstellen. Je nach Anbieter können beide Formen sich um Körperpflege und alltägliche Begleitung kümmern. Es ist jedoch zu beachten, dass Betreuungskräfte in der Regel keine medizinische Versorgung durchführen dürfen.

Was versteht man unter einem ambulanten Intensivpflegedienst?

Ambulante Intensivpflegedienste ermöglichen die Intensivpflege schwerstpflegebedürftiger Personen im häuslichen Umfeld. Spezialisiertes Fachpersonal gewährleistet eine kontinuierliche medizinische Versorgung und Pflege rund um die Uhr. Dabei erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit Angehörigen und Fachärzten.